Original text:
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FW S1 (1925)
Dieses Schulflugzeug war ein freitragender Schulterdecker in der bewährten Holzbauweise der FW A16 mit zwei nebeneinanderliegenden Sitzen in einem offenen Cockpit. Während die ersten Schulmaschinen entwickelt und gebaut wurden, lief die Produktion der FW A16 ständig weiter. Alle sechs FW S1 sind mit Siemens-Sternmotoren Sh 10 oder Sh 5 ausgerüstet worden. Die schmalen Sichtspalten zwischen Rumpf und Tragflächen boten bei diesem Schulterdecker nur eine sehr ungenügende Sicht, was sich vor allem bei der Landung ungünstig auswirkte. Der Bodenkontakt der Räder war schwer zu verfolgen. Spötter schlugen vor, Fenster in die Tragflächen einzubauen. Das Manko der schlechten Sicht dürfte den Ausschlag dafür gegeben haben, daß später ein neues Schulflugzeug entwickelt und gebaut wurde, das diesen Nachteil nicht mehr aufwies.
Den Rumpf aus Gründen der Stabilität unter dem Flügel anzuordnen, war damals die bevorzugte Konfiguration. Der Strömung wegen waren hinter den Köpfen der Flieger, auf den Rumpf aufgesetzt, Kopfstützen angebracht. Durch die Sitze nebeneinander konnte bei den teuren Geräten gespart werden; es gab nur ein Gerätebrett. Zudem konnte die Doppelsteuerung verhältnismäßig einfach ausfallen. Um 1925 war die Ausrüstung mit navigatorischen Imstrumenten und Geräten zur Triebwerksüberwachung noch sehr spärlich. Die deutschen Gerätehersteller, die nach dem Kriege auch neu anfangen mußten, hatten es bei den geringen Stückzahlen sehr schwer, den Erfordernissen der Flugzeugbauer nachzukommen. Uberwachungsgeräte mußten im Ausland gekauftwerden, was recht teuer war. Zur lnstrumentierung gehörte in jenen Tagen im großen und ganzen: ein Höhenmesser, ein Fahrtmesser, ein Kompaß, ein Horizont, ein Wendezeiger, ein Voltmeter, ein Kraftstoffanzeiger und ein Öldruckmesser. Dazu kamen ein Kraftstoffabsperrhahn, Geräte für die Zündanlage des Motors, ein Schalter für die Positionslampen und ein Kartenhalter. Der Pilot flog allgemein nach Sicht und sich an auffällige Punkte im Gelände und am Horizont erinnernd. Die Ruder hatten noch keinen Gewichtsausgleich und wurden über Drahtseile betätigt. Der verhältnismäßig hochliegende Rumpf ruhte auf einem Fahrwerk, dessen Radachsen auf jeder Seite über je zwei Streben an die längs verlaufende Unterkante des Holzrumpfes angeschlossen waren; Spannseile zum Rumpf versteiften das Ganze. Zum Sternmotor gehörte eine Einblatt-Luftschraube.
Spannweite 12 m, Länge 8,1 m, Höhe 2,3 m, Leergewicht 470 kg, Fluggewicht 670 kg, Leistungsbelastung 12 kg/PS.
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Google translate, lightly edited:
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FW S1 (1925)
This trainer aircraft was a cantilever shoulder-wing aircraft in the tried and tested wooden construction of the FW A16 with two seats next to each other in an open cockpit. While the first school machines were being developed and built, production of the FW A16 continued. All six FW S1s were equipped with Siemens Sh 10 or Sh 5 radial engines. The narrow viewing slits between the fuselage and wings on this shoulder wing aircraft offered insufficient visibility, which was most troublesome, especially when landing. Contact of the wheels with the ground was haphazard. Mockers suggested installing windows in the wings. The defective visibility may have been decisive when a new training aircraft was later developed and built that no longer had this defect.
Placing the fuselage under the wing for stability was the preferred configuration at the time. To deal with the airflow, headrests were placed on the fuselage behind the pilots' heads. By sitting next to each other, it was possible to save money on expensive equipment; there was only one instrument panel. In addition, dual controls could be relatively simple. Around 1925, equipment with navigational instruments and devices for engine monitoring was still very sparse. The German equipment manufacturers, who also had to start over after the war, had a very difficult time meeting the requirements of the aircraft manufacturers due to the low number of units. Monitoring equipment had to be purchased abroad, which was quite expensive. Instrumentation in those days broadly included: an altimeter, an airspeed indicator, a compass, a horizon, a turn indicator, a voltmeter, a fuel gauge and an oil pressure gauge. There was also a fuel shut-off valve, devices for the engine's ignition system, a switch for the position lights and a map holder. The pilot flew generally by sight, remembering conspicuous points in the terrain and on the horizon. The control surfaces did not yet have any counter-balance weights and were cable-operated. The relatively high-positioned fuselage rested on an undercarriage, the wheel axles of which were connected to the longitudinal lower edge of the wooden fuselage via two struts on each side; tension wires to the hull stiffened the whole thing. The radial engine drove a single-blade propeller.
Wingspan 12 m, length 8.1 m, height 2.3 m, empty weight 470 kg, flying weight 670 kg, power load 12 kg/hp.
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